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Review


Get Ready (2001)




New Order- Schönheit im Alter
(01.09.2001)



Mit "Get Ready" kehrte dieser Tage eine Band zurück, die wegweisende Impulse für viel Bands, setzte...

Was tun wenn das von der Musik-Journaille jahrelange heraufbeschworene 80er Revival doch eintrifft und neben Gruppen wie Zoot Woman oder Ladytron sich auch noch die alten Größen von damals wieder im Pophimmel einfinden. Natürlich kann man ihnen pure Geldgier nachsagen, doch glaubhaft klingt das schonmal im Fall von Depeche Mode oder New Order, nicht. Beide Bands hatten ihre große Zeit in den 80ern bzw. Anfang der 90er, doch im 21 Jahrhundert ist Depeche Mode minimalistischer den je und New Order haben einfach Spass daran und produzieren noch immer die besten Melodien.
Die Tatsache das es ohne New Order kein U2 oder Depeche Mode gegeben hätte, sollte mittlerweile bekannt sein. Sie waren eben damals die Pioniere und in gewisser Weise sind sie es heute auch noch immer. "Get Ready" beweist dass, mit starken Melodien und großartigen Sounds die kaum eine Band in der heutigen Zeit so genau auf den Punkt trifft. Natürlich ist hierbei der Faktor Produzent ein sehr wichtiger, doch abseits von Steve Osborne oder Flood, gibt es da immer noch das Band Kollektiv, welches auch mit produziert.

Aber nun weg vom neuen Album, dass hier soll ja auch kein zweites Review werden, sondern eher eine Aufarbeitung der Geschichte von New Order. Eine Vergangenheit geprägt durch Missverständnisse, Selbstzweifel, Tragödien und Inkompetenz.

Joy Division und ihr unvergesslicher Sänger Ian Curtis, waren quasi damals Ende der 70er die beste Anlaufstelle für Jugendliche die Todessehnsucht und Monotomie in ihrem Leben verspürten. Für Manchesters junge Bevölkerung gehörte das zum Alltag. Ein Zielpublikum wurde also sehr schnell gefunden, und auch der Weg in die Charts wurde gegangen. Lange hielt das nicht an, denn der selbsernannte Führer dieser Bewegung machte genau das von dem er immer in seinen Texten gesprochen hat. Er begann Selbstmord. Der restliche Teil der Band musste sich danach umformieren und Bernard Sumner übernahm die Vocals. Unter dem Namen New Order enstand auch eine Musik die eingängiger als Joy Division war, tanzbar ist eigentlich das richtige Wort dafür.

Textlich gesehn gab es jedoch keine großen Unterschiede zum Vorgänger Projekt. Wieder standen die dunklen Seiten des Lebens im Vordergrund und die Bewegung wuchs unaufhörlich weiter. Neue Bands die diesen Stil spielten, sprossen aus dem Boden um teils auf den erfolgreichen Zug aufzuspringen und anderseits die Musik weiterzuentwicklen. New Order schafften es dann 1983 das erste mal mit ihrer bis heute erfolgreichsten Single, "Blue Monday" in die verschiedenen Ländercharts. "Blue Monday" hatte ausserdem den Falklandkrieg zum Thema und ist bis heute noch eine Protesthymne.

Die Musik von ihnen war sehr breit gefächert angelegt, und aus diesem Grund sind Einflüsse noch heute bei vielen Nachwuchs Bands zu entdecken. Schon während der aktiven Bandzeit wurde stark mit den elektronischen Mitteln gearbeitet, aus denen später einmal Techno entstehen sollte. Doch war ihr Bandleben auch von schweren Krisen überschattet und diese führten irgendwann Mitte der 90er zum offiziellen Split der New Order.

Ende 2000 trafen sie sich dann wieder, um wahrscheinlich aus reiner Spielfreude mit zwei der besten Produzenten, ein neues Album einzuspielen. Und obwohl alle schon einige Jährchen auf dem Rücken haben, sind sie energievoller und schöner den je, den wahre Schönheit braucht eine Zeit zum reifen, im Fall der New Order war jetzt die Zeit reif. Ach ja, nebenbei lösten sich die Smashing Pumpkins auf und Front New Order Fan Billy Corgan, wurde eingeladen bei diesen mitzuwirken. Das Ergebnis kann man sich seit ein paar Tagen in den Plattenläden besorgen.

Offizielle New Order Website

Text: - Stefan Urschler -
Fotos: - New Order Web


Source: Stefan Urschler (Noize.cc - Austria)